[Rezension] „Selbstwert ist Geld wert“ von Daniela Landgraf

Vielen Menschen, insbesondere Frauen, fällt es schwer, sich dem Thema Geld aktiv und zielstrebig zu nähern, Verhandlungen zu führen und sich ein Vermögen aufzubauen. In ihrem Buch „Selbstwert ist Geld wert – eine Anleitung, um von innen heraus zu leuchten“ sucht Daniela Landgraf nach Lösungen für dieses Problem.

Die Autorin weiß, wovon sie spricht: Zweimal erlebte sie in ihrem Leben herbe Tiefschläge in finanziellen Belangen. Beide Male musste sie Insolvenz anmelden. Hinzu kommt eine angeborene Erkrankung, das Tourette-Syndrom, das bei ihr regelmäßig unkontrollierte Zuckungen und andere motorische Besonderheiten auslöst. Nicht gerade ein Garant für ein gesundes Selbstvertrauen.

Persönliche Geschichte

Dennoch habe ich den Eindruck, dass gerade die Krisen Landgraf stark gemacht haben. Sie hat sich entschieden, zu lernen und nach jedem Absturz wieder aufzustehen. Mit ihrer Erkrankung geht sie inzwischen offen um. In ihrem Buch steht diese persönliche Geschichte im Vordergrund.

Wer einen Ratgeber für ein konkretes Management der eigenen Finanzen erwartet, ist hier allerdings falsch. Die Autorin setzt viel früher an: beim Selbstvertrauen. Über weite Strecken erläutert sie auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen, welche Auswirkungen unser Mindset auf den finanziellen Erfolg hat. Wie sehr die eigene Ausstrahlung sämtliche Lebensbereiche, und so eben auch den des Geldes, negativ oder positiv beeinflussen kann.

Gesunder Selbstwert

Ausgehend von den eigenen Bedürfnissen sollte sich jeder einen gesunden Selbstwert erarbeiten, der gerne wirtschaftlich auf sicheren Beinen stehen möchte, so die Hauptthese des Buches. Ein gesundes Selbstwertgefühl fülle die Einnahmenseite, schreibt Landgraf. Ausführlich erläutert die Autorin den Unterschied zwischen Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstsicherheit und führt den Leser Stück für Stück an das Thema heran.

In einem zweiten Teil geht Landgraf auf einzelne Begriffe ein, die mit dem Oberthema Selbstwert in Beziehung stehen. Zahlreiche Übungen sind im Buch aufgeführt, die das Selbstwertgefühl stärken und somit auch den Umgang mit Geld erleichtern sollen.

Mein Leseeindruck

In meinen Augen ist das Buch vor allem für diejenigen zu empfehlen, deren Unsicherheit groß ist und die beim Thema Geld noch ganz am Anfang stehen. Ich selbst hätte mir einen stärkeren Bezug zu wirtschaftlichen Zusammenhängen gewünscht, mit dem überwiegenden Teil der Erläuterungen konnte ich wenig bis gar nichts anfangen, da es mich persönlich nicht (mehr) betrifft.

Die Idee, eine Art Selbstwertlexikon in Form eines Glossars aufzubauen, finde ich originell, aber auch  verwirrend. Oftmals ging mir im zweiten Teil thematisch zu vieles durcheinander und es fehlte mir ein roter Faden. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass gerade die Ausführungen zu dem Zusammenhang Geld-Selbstwert anderen eine große Hilfe sein können.

Fazit

„Selbstwert ist Geld wert“ ist gut lesbar, in meinen Augen für Fortgeschrittene aber eher ungeeignet. Wer einen Ratgeber lesen möchte, der konkrete finanzielle Tipps parat hat, sollte besser auf andere Bücher zurückgreifen, zum Beispiel Madame Moneypennys „Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können“.

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Transparenzhinweis: Daniela Landgraf hat mir ein Exemplar ihres Buches für diese Rezension kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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