Bloggen für Autoren – #litcamp16

Viele Autoren bloggen. Wenn sie schreiben, fühlen sie sich in ihrem Element. Allerdings gibt es eine Besonderheit, die Autorenblogs von anderen Bloggern abhebt. Darüber und über einige nützliche Tipps zum Thema hielt ich auf dem diesjährigen Literaturcamp Heidelberg eine Session. Hier eine Zusammenfassung.

Warum überhaupt bloggen?

Es gibt viele gute Gründe, als Autor ein Blog zu schreiben. Spaß an der Freude, der Wunsch sich auszudrücken und andere am Prozess des Schreibens teilhaben zu lassen zum Beispiel. Doch auch diese Punkte sprechen dafür:

  • (Self-) Marketing wird für Autoren immer wichtiger.
  • Online erreichst du mehr Menschen als offline.
  • Ein Blog bündelt deine Social-Media-Aktivitäten.
  • Ein Blog gibt dir und deinem Thema Raum und fördert den Dialog.
  • Auf deinem Blog gelten deine Regeln.

Tatsächlich wird es immer entscheidender für Autoren, sich selbst in punkto Leserbindung zu engagieren. Vom Blog aus kannst du deine Social-Media-Aktivitäten steuern und erlangst somit auch Unabhängigkeit von den sozialen Netzwerken. Wer weiß, wann Facebook das nächste Mal etwas ändert oder wann bestimmte Netzwerke aus der Mode kommen. Der Content auf deinem Blog bleibt. Und hier bestimmst du den Ton.

Doch was ist ein Blog jetzt genau?

Ich spreche, wenn Blogs das Thema sind, gerne von dynamischen Websites. Im Gegensatz zu einer normalen Website entstehen auf dem Blog ständig neue Inhalte. Google mag das. Und solltest du dir erstmal einen Stamm an Lesern aufgebaut haben, werden auch sie sich freuen, regelmäßig von dir mit Neuigkeiten und interessanten Themen „versorgt“ zu werden.

Dirk Möhlenbruch und Steffen Dölling beschreiben in ihrem Aufsatz „Instrumente des Web 2.0 im Rahmen der Kommunikation wissensintensiver Dienstleistungen“ das Bloggeschehen folgendermaßen:

„In Blogs werden zu ausgewählten Themen Beiträge verfasst und in regelmäßigen Abständen aktualisiert, chronologisch geordnet sowie in aufsteigender Reihenfolge angezeigt.“

Hier ist sowohl die Verschlagwortung als auch die Verknüpfung thematisch passender Texte möglich. Außerdem gilt die Kommentarfunktion als zentrales Element eines Blogs. In der Kommentarspalte findet der Dialog mit deinen Bloglesern statt. Dort ist Raum für positives Feedback und Kritik. Diese Informationen sind wertvoll und du kannst sie für deine weiteren Marketingaktivitäten nutzen.

Wer ist deine Zielgruppe?

Wie ich eingangs schrieb, schreiben viele Autoren in ihrem Blog vor allem für andere Autoren. Sie geben Schreibtipps und berichten von der Entwicklung ihrer Figuren oder einzelner Kapitel. Das ist schön und einen Teil der Leserschaft, die auch die Bücher des Autoren lesen, interessiert das auch. Wo aber bleiben all die anderen (potenziellen) Leser, die sich für deinen Roman oder dein Sachbuch interessieren könnten? „Bloggen für Autoren“ bedeutet in diesem Zusammenhang mehr als nur in der Autorenblase stecken zu bleiben.

Genau hier liegt nämlich die Besonderheit. Idealerweise findest du Themen, die inhaltlich zu deinen Büchern passen und dein Thema fortschreiben. Ich gebe dir ein Beispiel: Hast du einen Glücksratgeber verfasst? Dann könntest du darüber bloggen, was Menschen glücklich macht. Spielen ferne Länder in deinen Büchern eine Rolle? Dann ist Reisen möglicherweise das perfekte Thema für dich, mit dem du dich positionieren kannst.

Gute Schreibtipps bringen dir zwar annehmliche Besucherzahlen, aber Käufer deines Buches erreichst du damit eben nicht zwangsläufig. Und nur mittelbar. Ziel und Herangehensweise scheinen hier oft im Widerspruch zu stehen.

Entscheidend ist deine Bloggerpersönlichkeit

Es ist wichtig für dich zu erkennen, was deine eigentliche Leser-Zielgruppe interessiert. Nicht immer ist dies auf Anhieb leicht herauszufinden, aber im Grunde gibt es für jeden Blogger eine Nische, die er besetzen kann. Etwas, das seine Persönlichkeit zum Ausdruck bringt. Ich möchte dir veranschaulichen, was ich meine:

„Wir erkennen den Protagonisten daran, dass er die Figur eines Werkes ist, die eine Entwicklung durchlebt und die Handlung in einem Stück bestimmt.“

Dieses Zitat habe ich auf Wortwuchs gefunden. Mein daraus abgeleiteter Tipp an dich:

Sei der Protagonist deines Blogs!

Wie du es bei deinen Figuren machst, solltest du für dich herausarbeiten, welche besonderen Merkmale du mitbringst, was dich als Persönlichkeit auszeichnet und eventuell sogar, welche Schwierigkeiten du zu überwinden hast. Um Persönlichkeit zu zeigen, musst du nicht privat werden. Aber erst wenn dein Protagonist Facetten zeigt, die ihn zu einer individuellen Persönlichkeit machen, wird er für deine Leser interessant. Das gilt für deine Figuren. Warum sollte das bei dir als Autor also anders sein?

 

2 Kommentare

  1. Pingback: Literaturcamp 2016 im Dezernat 16 in Heidelberg – Benjamin Spang

  2. Pingback: Protokoll #2 Literaturcamp Heidelberg: Bloggen für Autoren - ~Schreibtrieb~

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