Was geschieht, wenn man einen Haufen Literaturbegeisterter und -schaffender an einem Ort zusammenbringt, ohne das Programm vorab geplant zu haben? Eine ganze Menge! Sichtlich erfreut über die große Resonanz auf das erste Literaturcamp Bonn am 8. April zeigten sich denn auch die drei Organisatorinnen Uschi Fuchs, Christine Krauß und Ute Lange bei der Begrüßung der Teilnehmer. Die Hütte war voll, der Sessionplan füllte sich fix und der Tag ging viel zu schnell vorbei. Hier ein paar meiner Eindrücke.
Als im vergangenen Jahr das erste Literaturcamp in Heidelberg unter Federführung von Susanne Kasper stattfand, schlug ich sofort zu und besorgte mir ein Ticket. Ich liebe das Barcamp-Format und ich liebe Literatur. Eine perfekte Kombination für mich. Zwar konnte ich nur an einem der beiden Tage teilnehmen, aber ich wurde nicht enttäuscht. Die Atmosphäre war offen und fröhlich, die Location top und der Austausch erfüllend. (Für das kommende #Litcamp17 in Heidelberg habe ich selbstredend auch ein Ticket gesichert und freue mich schon wie Bolle!) Selbstredend war ich also auch gleich zur Stelle, als ich hörte, dass in Bonn nun ein ähnliches Event stattfinden würde.
Zeitmanagement und Bloggen
An dieser Stelle möchte ich nicht noch einmal darauf eingehen, was ein Barcamp genau ist. Dies kannst du in meinem Beitrag über das Münstercamp 2017 nachlesen. In dem Artikel zähle ich auch die Vorteile auf, die das Format aus meiner Sicht mitbringt. Nein, hier soll es um das #LitcampBN17 gehen, das – wie jedes Barcamp – davon lebte, Wissen weiterzugeben und sich einzubringen. Thematisch drehte sich dabei alles rund ums Schreiben, gute Vernetzung/Vermarktung und um Bücher.
Da ich Freude daran habe, selber Sessions zu halten, hatte ich eine zum Thema Zeitmanagement vorbereitet. Um Projekte fertigzustellen, ist es schließlich wichtig, Prioritäten zu setzen. In der Vorstellungsrunde meldeten sich aber so viele Stimmen zu Wort, die beim Bloggen gerade nicht weiterkommen, dass ich einen spontanen Entschluss fasste: Meine Präsentation aus Heidelberg zum Bloggen für Autoren hatte ich noch auf dem Rechner und bot daher eine zweite Session an.
Anregungen für Heidelberg
Eine Session wäre nur halb so gut ohne den Input der Teilnehmer. So kam es jeweils im Anschluss an meine Präsentationen zu interessanten Gesprächen. Wir tauschten uns aus und gaben unser Erfahrungen weiter. Für Heidelberg habe ich folgende Anregungen mitgenommen, aus denen sich neue Sessions formen lassen: Selbstmotivation und SEO für Blogger. Beide Themen wurden angesprochen, konnten aber in Bonn nicht abschließend diskutiert werden.
Wenn es euch interessiert, was andere über meine Sessions geschrieben haben, empfehle ich euch die Rückblicke von Britta Meyer, Johannes Mirus, Momkki, Jana Tomy und Jasmin Zipperling, die im Übrigen auch davon berichtet, wie sie bei der Verlosung am Ende des Barcamps ein mehr als glückliches Händchen bewies …
Sessions, die ich besuchte
1. Vernetzung in der Literaturszene (Jasmin Zipperling)
Wenn es eine gibt, die sich mit Vernetzung auskennt, dann ist es Jasmin! Sie tanzt fröhlich auf allen Hochzeiten: Buchmessen, Barcamps, Autorenstammtischen, der Autorenwelt und und und. Und überall gelingt es ihr, sich mit Menschen zu verbinden, die ihre Lese- und Schreib-Leidenschaft teilen. Die wichtigste Zutat ihres Erfolgsrezeptes: „Wenn dir etwas gefällt, dann sag es auch!“ Mir hat deine Session sehr gut gefallen, liebe Jasmin! (Und das liegt nicht nur an der Kinderschokolade.)
2. Selfpublishing (Vera Nentwich)
Wenn ihr Fragen zum Thema Selfpublishing habt, kann ich euch nur raten: Richtet euch an Vera! Sie hat selbst bereits mehrere Romane veröffentlicht, seit Kurzem ist sie außerdem Vorsitzende des Selfpublisher-Verbandes. Und sie hat sich nicht nur intensiv mit den Formaten des Selfpublishings auseinandergesetzt, sondern kennt sich auch mit den Angeboten verschiedener Anbieter und mit Online-Marketing aus. In ihrer Session ließ sie uns an ihrem prallen Wissen über die Branche teilhaben.
3. Lektorat (Svenja Heneka)
Die Arbeit einer Korrektorin und Lektorin wie Svenja ist eine unschätzbare Hilfe auf dem Weg zum fertigen Manuskript. Welchen Vorurteilen sie begegnet und wie sich die Zusammenarbeit zwischen Autoren und Lektoren gestaltet, erzählte Svenja in ihrer Session. Ihre Arbeitsphilosophie: „Ein freier Lektor sollte alles, was er anmerkt, auch begründen können. Kritik sollte höflich und konstruktiv erfolgen.“ Das kann ich unterschreiben!
Abschließend möchte ich nur eines sagen: Es hat Spaß gemacht und ich komme gern im nächsten Jahr wieder zum Barcamp nach Bonn!
Weitere Rückblicke zum #LitcampBN17 findet ihr hier.
Titelbild: Narîn Leder / Literaturcamp Bonn 2017