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Ein Barcamp für Münster – #MSCamp17

Lange habe ich darauf gewartet, ein solches Barcamp in Münster zu erleben. Eines, bei dem sich Menschen aus verschiedenen Bereichen, vor allem aber aus Kommunikation und Online Marketing, treffen und austauschen. Dank einer engagierten Gruppe von Münsteranern wurde es am 24. Februar 2017 nun Wirklichkeit: Das Münstercamp fand erstmals in den Räumlichkeiten des Kreativ-Hauses statt. So kam es, dass ich diesmal zu Fuß zu einem Barcamp gehen konnte.

Was ist ein Barcamp?

Für diejenigen, die sich unter dem Begriff nichts vorstellen können, hier eine kurze Erklärung:

Ein Barcamp ist eine sogenannte Unkonferenz, bei der das Konferenzprogramm in der Regel erst am Veranstaltungs-Morgen festgelegt und der Tagesablauf auch dann erst geplant wird. Im Laufe des Tages finden Sessions statt, die jeder Teilnehmer – und damit meine ich jeder! – leiten oder auch nur vorschlagen kann. Kann, nicht muss. Meist dauert eine Session zwischen 30 und 45 Minuten. Manche Sessions beinhalten eine Präsentation, sofern der Sessionleiter etwas Entsprechendes vorbereitet hat. In anderen ergibt sich eher ein lockeres und spontanes Gespräch – alles ist erlaubt.

 

 

Es gibt thematisch festgelegte und offene Barcamps. In offenen Barcamps ist im Grunde jedes Thema erlaubt, von der Yogasession bis hin zur Frage, wie man Primeln züchtet. Thematisch festgelegte Barcamps grenzen die Auswahl stärker ein. Auf dem Ebookcamp in Hamburg, das ich 2014 besuchte, beleuchteten wir zum Beispiel in jeder Session einen bestimmten Aspekt, der irgendetwas mit elektronischen Büchern zu tun hatte: Welche Anbieter gibt es? Wie ist das mit den verschiedenen E-Book-Formaten? Wie verändern E-Books den Buchmarkt? Was erwarten junge Zielgruppen für neue und digitale Erzählformen?

In Münster sollte es zentral darum gehen, die Möglichkeiten digitaler Kommunikation in der Westfalenstadt zu diskutieren.

Die typischen Gepflogenheiten

Erfreulicherweise fanden sich viele Barcamp-Neulinge im Kreativ-Haus ein, also Leute, die noch auf keinem Barcamp waren und auch teils nicht wussten, auf was sie sich da eingelassen hatten. Zwischen den alten Hasen fanden sie sich schnell ein. Prophylaktisch wurden wir allerdings erstmal von den Moderatoren „Herrn Heddergott“ (formally known as Kai) und „Frau Hansen“ (Kenner nennen sie Andrea) gesiezt – was möglicherweise Proteststürme ausgelöst hätte, wäre der Internetempfang im Bühnenraum nicht eingeschränkt gewesen …

 

 

Üblicherweise wird auf den meisten Barcamps geduzt. (Eine Ausnahme mögen da manche Firmenbarcamps machen, sofern die Firmenkultur das nicht zulässt.) Und auch sonst geht es auf solchen Unkonferenzen eher locker zu. Da wunderte es dann auch nicht, dass bereits die Vorstellungsrunde zu großem Amüsement führte. Bis heute sind wir uns nicht einig, a) wie viele Stadtviertel es in Münster letztlich gibt und b) welcher Stadtteil als die schönste Perle Münsters bezeichnet werden darf.

Warum Barcamps? Darum!

Sei’s drum. Das Münstercamp dauerte einen Tag, vier Session-Slots waren eingeplant. Schnell wurde mir klar: Wie immer stehen da schwere Entscheidungen an. Viele interessante Themen fanden nämlich zeitgleich statt. Dazu muss man eine weitere Regel auf Barcamps kennen: Es ist erlaubt, eine Session ohne viel Aufhebens zu verlassen, wenn sich beispielsweise herausstellt, dass sie anders ist als erwartet. Genauso kann man anschließend in eine andere Session wechseln.

 

 

Barcamps leben davon, dass sich jeder wohlfühlt und so gut einbringt, wie er eben kann. Manche möchten vielleicht erstmal schauen, andere stürzen sich direkt kopfüber ins Netzwerken. Ich kann letzteres nur empfehlen, denn in der Regel entstehen in den Pausen die besten Gespräche und durchaus auch mal Kooperationen. Barcamps zu besuchen bringt dich einfach weiter, denn:

  • Du lernst interessante Menschen kennen und kannst dich mit ihnen vernetzen.
  • Du erhältst unkompliziert Einblick in Themengebiete, von denen du noch nicht viel weißt.
  • Du darfst alle deine Fragen loswerden und selber Themen platzieren. (Es findet sich garantiert jemand, der mit dir selbst über Abstrusitäten wie spätpubertierende Bergziegen diskutieren möchte.)
  • Du kannst deine eigenen Skills weiterentwickeln, indem du selber eine Session anbietest und mitdiskutierst.
  • Du bekommst Input aus einem spontanen und bunten Thinktank, der in derselben Konstellation vermutlich nie, nie wieder zusammenkommt.
  • Du triffst bekannte Gesichter wieder. (Sind wir nicht alle eine große Twitterfamilie?!)
  • Du wirst spätestens nach dem Barcamp höchstwahrscheinlich ebenfalls ein Twitterprofil haben und dies als Bereicherung empfinden.
  • Du wirst sehr viel zu lachen haben, denn wir nehmen uns auf Barcamps meist selbst nicht allzu ernst. (Aber ernst genug!)

Wie du siehst, bin ich eine sehr überzeugte Barcamperin. Von allen Veranstaltungsformen ist diese tatsächlich eine meiner liebsten.

Meine Sessions auf dem #MSCamp17

Da ich eine anstrengende Woche hinter mir hatte, habe ich selber keine Session angeboten. Dafür aber habe ich die vier Sessions, die ich besuchte, sehr genossen:

 

1. Influencer-Marketing (Mike Schnoor)

 

 

2. Münster Digital (Christoph Salzig)

 

 

3. Shitstorms (Tim Ebner)

 

 

4. Polizei Frankfurt (André Karsten)

 


Achja, und dann war da noch die töfte Rundum-Versorgung. An dieser Stelle ist es mehr als angebracht, sämtlichen Sponsoren einfach nur ein ganz dickes Danke auszusprechen: dem SuperBioMarkt für die Getränke, Nadja Klein und ihrem Team vom Glückskind für das leckere Essen, der Heinrich Buschmann GmbH und Linkfluence. Ihr habt uns einen tollen Tag nicht nur ermöglicht, sondern auch zu der guten Atmosphäre beigetragen. Gleiches gilt übrigens auch für das Team im Kreativ-Haus. Danke, ihr wart äußerst angenehme Gastgeber.

Ich hoffe, ihr habt einen guten Eindruck von unserm Münstercamp gewonnen und seid das nächste Mal auch dabei. Und ein nächstes Mal wird es doch hoffentlich geben!

 

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