Spielend zum Erfolg? Für viele Unternehmer ist das bloß eine Phrase, denn sie wissen, wie viel Arbeit hinter einer erfolgreichen Karriere oder Strategie steckt. Beim 191. Treffen des Münster Business Clubs im H4 Hotel Münster am 28. August 2019 durften wir dennoch unsere spielerischen Fertigkeiten erproben. Unter Anleitung von Business-Coach Thomas Böhmer lernten wir die Methode des Lego Serious Play kennen.
Spielen erweitert unser Repertoire an Ideen, denn es stellt neue Verknüpfungen im Gehirn her. Beim Spiel mit Lego-Steinen liegt das nicht zuletzt daran, dass wir auch unsere Hände einsetzen, also nicht rein analytisch, sondern darüber hinaus haptisch arbeiten. Die Methode des Lego Serious Play beinhaltet die Arbeit in Teams und führt so außerdem zu einer positiven Gruppendynamik. Viele gute Gründe also, sich einmal mit der Methode genauer zu beschäftigen.
Aufwärmen mit Lego Serious Play
Im H4 Hotel in der Stubengasse teilte uns Thomas Böhmer zunächst in Vierer-Gruppen an kleinen Tischen ein. Jeder bekam ein Säckchen mit Lego-Steinen in unterschiedlicher Form und Farbe. Darin enthalten waren zum Beispiel eine Figur und mehrere Bau-Elemente mit Augen, aber auch Blumen und jede Menge Standard-Steine. Mit diesen durften wir verschiedene Aufgaben erfüllen.
Zum Auftakt bauten wir „die beste Ente der Welt“ aus nur sechs Steinen. Wer sich jetzt fragt, wie das gehen soll, der wird es selber ausprobieren müssen. Meine Gruppe brachte vier wirklich perfekte Entchen zustande und hatte viel Spaß dabei. Vor allem, als wir die Tiere in einem nächsten Schritt um zwei Steine reduzieren sollten, überschlugen sich die guten Einfälle. Eine weitere Aufwärm-Aufgabe bestand darin, den höchsten Turm zu bauen, der dem jeweiligen Spieler einfallen mochte.
Komplexe Aufgaben
Nachdem wir uns mit den Lego-Steinen warm gespielt hatten, ging es ans Eingemachte und wurde komplexer: Nun gab uns Thomas verschiedene Situationen aus unserem Berufsleben vor, die wir nicht nur mit den bunten Elementen nachbauen durften, sondern über die wir uns auch jedes Mal in der Gruppe austauschten. Die letzte Aufgabe schließlich machte unsere ganz persönliche Vision sichtbar: „Bauen Sie ein Modell, das Ihre ideale Außenwirkung darstellt.“
Selbst diejenigen, die sich anfangs noch schwer taten und deren innerer Kritiker bei den ersten Modellen noch lauthals meckerte, waren spätestens jetzt im Flow. Ich selbst hatte großen Spaß, mal wieder meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Tatsächlich setzt die Vorgehensweise an einer Stelle an, die über rein analytische Methoden nicht zu erreichen ist. Ideen werden bildhaft dargestellt, umgekehrt entstehen durch die neu geschaffenen Bilder wieder neue Ideen.
Kommunikation in der Gruppe
Nicht zuletzt eignet sich Lego Serious Play, um die Kommunikation in Gruppen anzuregen. Ich kannte keinen der Mitspieler an meinem Tisch, am Ende aber erhielt ich drei sehr lohnende Kontakte und schöne Impulse aus den Gesprächen. Gut vorstellbar finde ich, dass in einem anderen Rahmen eine noch intensivere Auseinandersetzung möglich ist, bei der konkrete Lösungen für Unternehmen erarbeitet werden, beispielsweise im Rahmen eines Workshops.
Bei dem Treffen des Münster Business Clubs konnte ich letztlich nur reinschnuppern, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt. „Mit Lego zum eigenen Alleinstellungsmerkmal“ war sicherlich eines der besten Treffen, die ich beim Münster Business Club bisher erlebt habe. Ich danke den Organisatoren für den schönen Abend.
Wer Fotos vom Treffen sehen möchte, der findet hier auf der Facebook-Seite eine Auswahl vom Fotografen Rüdiger Vierhaus.