[Rezension] Die Stadt der besonderen Kinder – Ransom Riggs

Mit „Die Insel der besonderen Kinder“ hat Ransom Riggs 2011 einen Überraschungserfolg gelandet. Ich besprach das Buch erst vor Kurzem. Nun legt der Autor den zweiten Band der Trilogie vor. In „Die Stadt der besonderen Kinder“ wird es äußerst spannend und auch phantastisch – im literaturwissenschaftlichen Sinn des Wortes.

Wie der Vorgängerband ist auch dieses Exemplar eine Augenweide: Die Kapitelanfänge sind mit Ornamenten verziert und es säumen skurrile, bisweilen verstörende schwarz-weiße Fotografien im Buch den Weg des Protagonisten Jacob.

Nussschalen auf dem Meer

In letzter Sekunde konnten er und seine neu gewonnen Freunde, eine Handvoll Kinder mit besonderen Gaben, von ihrem Rückzugsort, einer Insel, fliehen. Nun schippern sie allein in drei Booten wie Nussschalen auf dem Meer.

Die Zeitschleifen, innerhalb derer sie sich bislang vor ihren Verfolgern schützen konnten, sind nicht mehr sicher. Ihre Headmistress kann sich aus ihrer Vogelgestalt nicht zurück verwandeln. Die Zeit drängt, es muss Hilfe her, denn sonst ist Miss Peregrine für immer in ihrer Tiergestalt gefangen.

Stete Bedrohung

Über Land schlägt sich die bunte Gruppe bis ins London der 40er-Jahre durch. Neben Zigeunern und Schaustellern treffen sie auf weitere Kinder mit besonderen Fähigkeiten. Doch ihre Verfolger und auch das Geschehen des Zweiten Weltkrieges sind eine stete Bedrohung. Wie gut, dass die Freunde zusammenhalten. Die größte Gefahr, so müssen sie am Ende jedoch erkennen, kommt aus ihren eigenen Reihen.

Erneut überzeugt Ransom Riggs mit grotesken Einfällen und einem schnörkellosen Erzählstil. Märchenhafte Elemente mischen sich mit Mystik und gruseligem Gänsehautfeeling. Die 480 Seiten vergehen wie im Fluge.

Grandioser Cliffhanger

Aber Vorsicht: Es drohen Entzugserscheinungen der schlimmsten Sorte, denn ein gandioser Cliffhanger lässt es einen am Ende kaum erwarten, dass endlich der dritte Band die Bücherregale erobert.

Übrigens: Der erste Teil wird derzeit verfilmt. Kein geringerer als Tim Burton führt die Regie. In meinen Augen die perfekte Wahl. Wir dürfen also gespannt sein.

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