Überraschend gerät das Leben der Schülerin Lexi aus den Fugen. Ihr Vater stirbt und lässt seine Tochter mittellos zurück. Lexis Mutter hat sich schon vor Jahren aus dem Staub gemacht. Alleine macht sich Lexi auf den Weg zu einem Zirkus, um ihre Mutter zu treffen, die sie dort vermutet. Doch die ist nicht auffindbar. Stattdessen bahnen sich neue Freundschaften an und auch die eine oder andere romantische Verstrickung.
J.J. Howard entführt in ihrem Jugendroman in eine alles andere als alltägliche Welt. Das fahrende Volk der Artisten und Schausteller wird Lexi für kurze Zeit zur Ersatzfamilie. Und obwohl sie sich selbst so gar nicht für etwas Besonderes hält, muss auch sie sich in das Geschehen einbringen, um die Zirkuskasse zu füllen. Immerhin Karten lesen hat sie irgendwann gelernt, also richtet sie sich ihr eigenes Reich in einem ausrangierten Wohnwagen ein. Im Wechsel wird nun Lexis Suche nach der Mutter und neuer Orientierung und die Geschichte ihrer Beziehung zu ihrem besten Freund in der Heimat erzählt.
Funke springt nicht über
Wer jetzt ein farbenfrohes Spektakel origineller Ideen und Zirkusgeschichten erwartet, wird allerdings enttäuscht. Über weite Strecken dümpelt die Handlung langsam vor sich hin. Zwar sorgt die durchbrochene Chronologie zwischen der Zirkuszeit und Lexis Vergangenheit für eine gewisse Abwechslung, viel geschieht auf beiden Ebenen allerdings nicht.
Und obwohl sich am Ende alles zum Guten zu wenden scheint – die Mutter ist zurück und auch der beste Freund ist wieder an Lexis Seite –, will der Funke nicht so richtig überspringen. Lexi bleibt eine getriebene, heimatlose Seele. Die meisten Figuren in der Handlung bleiben blass, die Emotionen ihrer Protagonistin berührt Howard oft nur an der Oberfläche. Der Dramatik der Ausgangssituation wird sie damit nicht gerecht. Schade.