[Rezension] Aller Liebe Anfang – Judith Hermann

„Aller Liebe Anfang“ heißt der erste Roman von Judith Hermann. Vielen ist sie keine Unbekannte. Ihre Erzählbände „Sommerhaus, später“ (1998) und „Nichts als Gespenster“ (2003) wurden zu Recht hoch gelobt. Und auch die fünf Erzählungen in „Alice“ wurden zuletzt 2009 auf dem internationalen Parkett gefeiert.Weiterlesen

[Rezension] Die Illusion des Getrenntseins – Simon van Booy

Sanft wie Pfirsichhaut, facettenreich wie Farbspiele auf den Flügeln eines Schmetterlings, manchmal zupackend und sogar grob ist die Sprache von Simon van Booy in seinem Roman „Die Illusion des Getrenntseins“. Niemals jedoch ist sie beliebig. Dies ist ein Buch, das ich wahrlich kaum aus der Hand legen konnte. Es sind die Erzählungen vieler Menschen, die der Autor sprachgewaltig miteinander verknüpft.Weiterlesen

[Rezension] „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“ – Benjamin Alire Sáenz

Verschiedener als Aristoteles und Dante könnten Freunde wohl kaum sein. Der eine, Dante, ist klug und bringt Aristoteles, genannt Ari, – im wahren und auch im übertragenen Sinne – das Schwimmen bei. Mit „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“ ist Benjamin Alire Sáenz ein philosophischer Roman gelungen, der sich sanft dem Thema Homosexualität annähert.Weiterlesen

[Rezension] Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln – Christoph Peters

Kann man über die Geschichte eines Ofenbaus einen ganzen Roman füllen? Man kann, zumindest wenn man es derart detailverliebt tut wie Christoph Peters. Bereits in seinem Buch „Mitsukos Restaurant“ lebte der Autor seine Liebe zu japanischen Ritualen literarisch aus. Diesmal widmet er sich der Keramikkunst und allem, was – zumindest aus Sicht der japanischen Tradition – dazu gehört.Weiterlesen

DVD-Vorstellung: „Eine Herzenssache. Marga Spiegel und ihre Retter“

Hätte sie es allein entscheiden müssen, wer weiß, ob ihre kleine dreiköpfige Familie überlebt hätte. Marga Spiegels Ehemann Siegmund fasste 1943 den Plan, sich, seine Frau und Tochter Karin bei Bauern im Umland vor den Nationalsozialisten zu verstecken. Zu den Höfen in der Umgebung pflegte er seit Jahren einen guten Kontakt. So fügte es sich und fünf Bauernfamilien retteten den Spiegels letztlich das Leben. Die Geschichte der Spiegels und ihrer Retter ist nun als Dokumentation auf DVD erhältlich.Weiterlesen

[Rezension] Der Junge muss an die frische Luft – Hape Kerkeling

Als ich vor ein paar Jahren „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling las, war ich schlichtweg begeistert. Ich fand es humorvoll und berührend. Entsprechend hoch waren nun die Erwartungen, als ich Kerkelings aktuelles Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ in die Finger bekam. Es lag auf dem weihnachtlichen Gabentisch – bereits wenige Tage später hatte ich es ausgelesen.Weiterlesen

[Rezension] Das Moskau-Spiel – Christian von Ditfurth

In seinem Spionage-Thriller „Das Moskau-Spiel“ taucht der Schriftsteller und Historiker Christian von Ditfurth tief in ein Kapitel deutsch-russischer Geschichte ein. In der auf zwei Handlungsebenen angesiedelten Erzählung entwickelt er seine Version vom Ende des Kalten Krieges und verknüpft diese mit einer – manchmal etwas hölzern wirkenden – Vater-Sohn-Geschichte.Weiterlesen

[Rezension] Der Werwolf von Münster – Maria Rhein & Dieter Beckmann

Kriminalromane mit Lokalkolorit gibt es viele. Die meisten finden ihre Leserschaft vor Ort, denn es macht Spaß, die vertrauten Straßenzüge und Gebäude vor dem inneren Auge bei der Lektüre wiederzuerkennen. Das dachten sich wohl auch Maria Rhein und Dieter Beckmann bei der Konzeption ihres Romans „Der Werwolf von Münster“. Einen weiteren Aspekt fügten sie ihrem Plot hinzu: Die Geschichte rund um den Geheimpolizisten Heinrich Maler spielt im 19. Jahrhundert vor historischer Kulisse. In einer Stadt wie Münster gibt es dafür massenweise Stoff.Weiterlesen