Wider den Selbstoptimierungswahn – Premiere von „Das Maß der Dinge“

Welche gesellschaftliche Aufgabe erfüllt Kunst und wie weit darf sie gehen? Diese Frage ist so alt wie der akademische Begriff der Kunst selbst. Wir erschaffen und denken gleichzeitig (auf wissenschaftlicher Ebene) darüber nach, warum wir erschaffen. Im Kern wirft uns das immer auf eines zurück: auf unser Verhältnis zu uns selbst und zu dem Anderen. Es geht um Beziehung in Neil LaButes Theaterstück „Das Maß der Dinge“. Um Beziehung und um Bindung. Eine Bindung, die auch Abhängigkeit genannt werden könnte. Ein schüchterner junger Mann lernt in einem Museum eine faszinierende Frau kennen. Er verfällt ihr mit Haut und Haar und passt sich bereitwillig ihren Erwartungen an.Weiterlesen

Monolog „Am Boden“ am Borchert-Theater

Töten aus der Distanz, das UAV macht’s möglich. UAV steht für „unmanned aerial vehicle“, zu deutsch: Unbemanntes Luftfahrzeug. Als verlängerter Arm einer jungen Kampfpilotin der US Airforce in dem hochaktuellen Monolog „Am Boden (Grounded)“ wird es mittelbar zum Protagonisten. In bedrückend direkter Weise hat Meinhard Zanger den Text nun auf die Bühne des Wolfgang-Borchert-Theaters gebracht. In der Hauptrolle: eine furiose Hannah Sieh, die ihrem Publikum über eineinhalb Stunden lang kaum Zeit zum Durchatmen lässt.Weiterlesen

Kerstin Gier liest in Münster

Einen knappen Monat müssen sich die Fans der Silber-Trilogie von Kerstin Gier noch gedulden, dann endlich erscheint es, „Das dritte Buch der Träume“. Der Text sei im Druck, verriet die Bestseller-Autorin bei ihrer Lesung in der Stadtbücherei am vergangenen Samstagabend, fertig aber sei das Buch noch nicht. Aus diesem Grund las sie ausnahmsweise von den Manuskript-Seiten vor.Weiterlesen

„Kabale und Liebe“ am Borchert-Theater: Die mediale Inszenierung des Privaten

Gemeinheit, Tücke, Intriganz – die Liste der Synonyme ist lang, befragt man den Duden, was der Begriff Kabale bedeutet. Zwar ist das Wort wohl nur noch auf deutschsprachigen Bühnen gebräuchlich, das, was es aussagt, ist jedoch so aktuell wie eh und je. Da ist es nur folgerichtig, dass Regisseurin Tanja Weidner in ihrer Inszenierung von „Kabale und Liebe“ am Wolfgang-Borchert-Theater die Handlung in die Jetzt-Zeit überträgt. Am Samstag feierte das Stück zum Saisonauftakt am Hafen seine umjubelte Premiere.Weiterlesen

Schauraum 2015 – Münster rollt den roten Teppich aus

Am Schauraum-Wochenende vom 3. bis 5. September strahlt Münsters Rathausinnenhof wieder in allen Farben. Und nicht nur der: In ganz Münster wird dann der Kunst und Kultur gefrönt. 42 Galerien und Museen nehmen an dem Festival teil, 22 geführte Touren bringen den Besuchern die kulturelle Vielfalt Münsters näher. Auch auf eigene Faust können an diversen Plätzen in der Innenstadt, aber auch in den Außenbezirken Kunstwerke erkundet und Orte zu Schau- und Erlebnisräumen werden.Weiterlesen

Digitaler Stadtrundgang mit dem Bürgermeister

„Wir sind die Nerds der CDU“, sagt Nasanin Bahmani und meint damit den „AK Netzpolitik“, einen Arbeitskreis, der die Stadtentwicklung auf digitaler Ebene voran bringen möchte. Pünktlich zum OB-Wahlkampf veranstaltete das sechsköpfige Team einen digitalen Stadtrundgang mit Markus Lewe zu Münsters Schnittstellen von der analogen zur digitalen Welt.Weiterlesen

Kultur als Marke? – Ein paar Gedanken am Beispiel der „Skulptur Projekte Muenster“

Kunst und Kommerz – der Begriff der Kreativwirtschaft versucht, diese beiden Begriffe unter einen Hut zu bringen. Kulturelle Projekte müssen sich zunehmend aus eigener Kraft finanzieren oder zumindest ihren Anteil zum Kuchen beisteuern, um Fördermittel und die nötige Aufmerksamkeit zu erhalten. Dennoch scheuen Kulturschaffende oft die Sprache der Betriebswirtschafts- und Finanzwelt. Zu groß ist die Sorge, mit kommerziellen Unternehmen in einen Topf geworfen zu werden. Wo bleibt denn da bitte noch die künstlerische Idee?Weiterlesen

Geschichten vom nachhaltigen Wachstum – Rückblick #TEDxMS 2015

Routine ist eine feine Sache. Sie gibt uns Sicherheit und beschleunigt wiederkehrende Abläufe. Leider kann man sich zu sehr an sie gewöhnen. Leider deswegen, weil kreative Problemlösungen, die vom Alltäglichen abweichen, so schnell ins Hintertreffen geraten oder – noch schlimmer – gar nicht erst erdacht werden.

Dass Querdenken für Innovation unverzichtbar ist, da sind sich die meisten Menschen einig. Den Mut, gegen alle Zweifel und Widerstände neue Wege zu beschreiten, haben die wenigsten. Dabei muss es nicht immer die fette Vision vom digitalen Wandel und dem ultimativen Gadget, vom hundertprozentigen Weltbefriedungsprogramm oder der allumfassenden Anti-Hunger-Kampagne sein.

Dass auch kleine Impulse große Wirkung haben können, wenn man sie Schritt für Schritt verfolgt, davon berichteten auf der diesjährigen TEDxMünster 2015 unter dem Motto „The story of growth“ gleich 14 Speaker, die erstaunliche Ideen zur Umsetzung brachten oder in nächster Zeit noch umsetzen werden.Weiterlesen

Der Holocaust-Überlebende Leslie Schwartz: „Nur gemeinsam können wir uns vom Hass befreien“

Er ist Jahrgang 1930, wurde in Ungarn geboren und hat als Spross einer jüdischen Familie während der Zeit des Nationalsozialismus Schlimmes erleben müssen: der Holocaust-Überlebende Leslie Schwartz. Seit fünf Jahren erst gelingt es ihm, über die furchtbaren Erlebnisse zu sprechen, über den Verlust seiner Familie in der Gaskammer in Auschwitz, über Qualen und Hunger im Arbeitslager Dachau, über die Todesangst eng engepfercht im Todeszug von Mühldorf. Verheiratet ist Leslie Schwartz in zweiter Ehe mit einer Münsteranerin.Weiterlesen