Es klingt wie eine Geschichte aus dem vorherigen Jahrhundert: Chani und Baruch werden heiraten. Tatsächlich aber haben sie sich erst wenige Mal gesehen und noch kein einziges Mal berührt. Das, was in der Hochzeitsnacht zwischen ihnen geschehen soll, ist für sie ein Mysterium, keiner erklärt es ihnen. Entscheidend ist: Sie beide haben der Hochzeit zugestimmt und werden nach streng religiösen, das heißt in diesem Fall nach jüdisch-orthodoxen Maßstäben leben.Weiterlesen
Category Archives: Bücher & Rezensionen
[Rezension] Tote Models nerven nur – Vera Nentwich
Tote Models können einem schon gehörig auf den Zeiger gehen. Zumindest dann, wenn sie einem direkt vor die Füße gespült werden und man selber prompt unter Verdacht gerät, die Finger im Spiel zu haben. So ergeht es Sabine, als sie sich mit ihrer Erzfeindin Judith treffen will, um sich – sie kann es selbst kaum glauben – bei ihr zu entschuldigen. Daraus wird allerdings nichts, denn Judith steckt kopfüber im Dorfteich und gibt keinen Mucks mehr von sich. Sie ist mausetot. Als wäre das noch nicht genug, dreht auch noch Sabines Chef am Rad und macht ihr Vorhaltungen. Um ihre Reputation wiederherzustellen, versucht Sabine im beschaulichen Grefrath nun selbst, den wahren Mörder aufzuspüren.Weiterlesen
[Rezension] Die Glücksformel – Stefan Klein
Was, wenn es eine Formel gäbe, die es dir ermöglicht, einfach glücklich zu sein? Nichts müsstest du mehr dem Zufall überlassen, ein Puzzleteil fügte sich wie von selbst in das andere. Eine schöne Vorstellung, denn wer wünscht sie sich schließlich nicht, die vollkommene Zufriedenheit? Ganz so einfach ist es freilich nicht, auf der Welle der guten Gefühle zu schwimmen. Allerdings ist es auch nicht so schwer, wie man manchmal glaubt. Das zumindest ist eine meiner Erkenntnisse nach der Lektüre von Stefan Kleins „Die Glücksformel“.Weiterlesen
[Rezension] „Malina – Versteck der Sprache“ – Sandra Boihmane
Vieles ist über das Todesarten-Projekt von Ingeborg Bachmann geschrieben worden. „Malina“, der erste von ursprünglich drei geplanten Teilen, erschien 1971 und ist seitdem zum Kultubuch avanciert. Als „Todesart“ bezeichnete die Autorin alles, was im zwischenmenschlichen Bereich Schaden an den Menschen anrichtet.Weiterlesen
[Rezension] Die Flucht der blauen Pferde – Sabine Schulze Gronover
Das hat sich Konstantin Neumann auch anders vorgestellt. Gerade wurde er aus dem Gefängnis entlassen, da stolpert er im Treppenhaus seiner neuen Bleibe über eine Frauenleiche. Was nun? Sollte er sich nicht besser raushalten, um nicht selbst in Verdacht zu geraten? Konstantin entscheidet sich dagegen und schaltet die Polizei ein. Doch das ist ihm nicht genug: Die Neugierde treibt ihn an und so begibt er sich gleich selbst auf Mörderjagd.Weiterlesen
[Rezension] Die Hummerschwestern – Beverly Jensen
Als Beverly Jensen begann, die Geschichte ihrer Mutter Idella und deren Schwester Avis aufzuschreiben, ahnte sie nicht, dass das Werk einmal ein Bestseller werden würde. Sie erlebte es auch nicht mehr, denn sieben Jahre vor der Veröffentlichung starb sie an Krebs. 2010 fügte ihr Ehemann die Kurzgeschichten chronologisch zusammen und suchte einen Verlag für den so entstandenen Roman. Seitdem faszinierte die Geschichte tausende Leser.Weiterlesen
[Rezension] Winternähe – Mirja Funk
Lola will Gerechtigkeit. Nachdem zwei Bekannte ein Bild von ihr in aller Öffentlichkeit mit einem Hitlerbärtchen verunziert haben, setzt sie sich zur Wehr – und geht vor Gericht. Hier aber zieht sie den Kürzeren, denn, strenggenommen, ist sie als Tochter einer nicht-jüdischen Mutter und eines jüdischen Vaters gar keine „richtige“ Jüdin. Gefühlt sieht Lola das anders. Deutsch sein und jüdisch sein, für sie ist dies kein Widerspruch. Das Gesetz der matrilinearen Vererbung spielt in ihrem Alltag keine Rolle.Weiterlesen
[Rezension] Das geheime Leben der Violet Grant – Beatriz Williams
Berühmte Namen umschwirren die Aura der Violet Grant. Koryphäen der Physik wie Max Planck und Albert Einstein geben sich bei ihr und ihrem Professoren-Gatten die Klinke in die Hand. Den Ehemann jedoch soll sie eines Tages eigenhändig ermordet haben. Keine geringere als ihre Nichte Vivian schickt die Autorin Beatriz Williams rund 50 Jahre später auf ihre Spur.Weiterlesen
[Rezension] Kein Leben ohne Minibar – Will Wiles
„Was hat Will Wiles wohl beim Schreiben eingeworfen?“, möchte man fragen, nachdem man „Kein Leben ohne Minibar“ beendet hat. In seinem neuen Roman wird es schräg. Britischer Humor und kafkaeske Gefahrenlagen treffen auf eine bedrohliche Gestalt, die in manchem an Mr. Smith aus „Matrix“ erinnert.Weiterlesen
[Rezension] Wolfsstadt – Bernd Ohm
Als „Kriminalroman“ wird „Wolfsstadt“ von Bernd Ohm auf dem Cover eingeordnet. Dabei ist das Debüt des Autors weit mehr als das: Es ist das Psychogramm zweier Menschen, die während der Gräuel der Nationalsozialisten auf verschiedenen Seiten standen. Bernd Ohm gibt den Traumata des Zweiten Weltkriegs ein von Schmerz- und Schuldgefühlen verzerrtes Gesicht.Weiterlesen